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Software-Raid unter Linux konfigurieren

Ein Software-Raid unter Linux einzurichten ist nicht sehr aufwändig und empfiehlt sich daher vor allem für RAID0-Konfigurationen wenn es um die Nutzung von einer großen über mehrere Festplatten hinweg verteilten Partition geht.

Eine gute Referenz, die nicht nur die Einrichtung sondern auch die unterschiedlichen RAID-Typen erklärt, findet sich in der Ubuntu-Wiki unter http://wiki.ubuntuusers.de/software-raid.

Partitionen für die Verwendung im RAID vorbereiten

Vorweg ist zu sagen, dass ein Software-RAID nicht aus ganzen Festplatten sondern aus einzelnen Partitionen erstellt wird. D.h. es können die unterschiedlichsten Partitionsgrößen und die verschlungensten Anordnungen über verschiedene physische Festplatten hinweg genutzt werden. Beispiel: Eine große Partition auf einer eigenen Festplatte und eine kleine Partition am Ende der System-Platte lassen sich somit zu einer großen Partition zusammenfügen um den gesamten freien Speicherplatz effektiver als in Einzelpartitionen zu nutzen.

Um ein Software-RAID erstellen zu können müssen Sie zunächst Partitionen vom Typ fd (Linux RAID) erstellen. Nutzen Sie dazu je nach Festplattengröße entweder fdisk oder gparted (Ab 2TB sollten Sie in jedem Fall gparted verwenden, da Sie ansonsten nicht die volle Kapazität Ihrer Festplatte nutzen können.). Um einfachsten ist wenn sie diese Partitionen neu erstellen. Bei leeren Festplatten ist dies kein Problem, bei bereits beschriebenen sollten Sie jene Partition die Sie für das RAID nutzen möchten zunächst löschen (Achtung: alle Daten gehen verloren).

  1. Rufen Sie fdisk oder gparted für Ihre Festplatte auf (Beispiel: fdisk /dev/sdb)
  2. Erstellen Sie die Partition mit n und ändern Sie mit dem Befehl t den Partitions-Typ auf fd
  3. Speichern Sie die Änderungen mit w

RAID erstellen

Um überhaupt ein Software-RAID erstellen zu können benötigen Sie die Software mdadm. Installieren Sie diese unter Ubuntu via apt-get install mdadm.

Nun können Sie das eigentliche RAID erstellen. Beachten Sie, dass Sie dabei nur Partitionen keine ganzen Festplatten zusammenfügen. D.h. Sie müssen zunächst die Partitionsbezeichnungen (am Besten mittels fdisk -l) ermitteln.

mdadm --create --verbose <RAID-Device-Name> --auto=yes --level=<RAID-Level> --raid-devices=<Partitions-Anzahl> <Partitionsbezeichnungen>

Beispiel für ein RAID0 von 2 Partitionen (/dev/sdb3 und /dev/sdc1)

mdadm --create --verbose /dev/md0 --auto=yes --level=0 --raid-devices=2 /dev/sdb3 /dev/sdc1

Damit haben wir nun das RAID erzeugt und initialisiert. Um dieses auch beim nächsten Start noch nutzen zu können müssen wir diese Konfiguration noch dauerhaft in die Konfigurationsdatei von mdadm eintragen.

Ermitteln Sie dazu zunächst die Konfigurationsparameter mittels mdadm --detail --scan. Sie erhalten dann eine Ausgabe ähnlich der folgenden. Kopieren Sie die letzte Zeile Ihrer Ausgabe und tragen Sie diese am Ende der Konfigurationsdatei /etc/mdadm/mdadm.conf ein.

DEVICE partitions
 
ARRAY /dev/md0 level=raid0 num-devices=2 UUID=c4677279:2d8a904a:01f9e43d:ac30fbff

Testen Sie die Einbindung des RAIDs durch einen Neustart und die Kontrolle mittels fdisk -l.

RAID-Partition formatieren und mounten

Sobald das RAID richtig eingerichtet ist können Sie dieses als normale Partition behandeln und auch dementsprechend formatieren und mounten.

Partition formatieren

Formatieren Sie die Partition z.B. als EXT4.

mkfs.ext4 /dev/md0

Partition automatisch mounten

Um die Partition automatisch beim Starten zu mounten müssen Sie die Datei /etc/fstab um einen entsprechenden Eintrag ergänzen. Erstellen Sie dazu zunächst ein Verzeichnis in das die Partition gemountet werden soll (z.B. /mnt/raid).

/dev/md0     /mnt/raid      ext4      defaults 0 0

Überwachung einrichten

Konfiguration

Um im Fehlerfall eine Benachrichtigung per E-Mail zu erhalten, müssen Sie diese zunächst in der Konfigurationsdatei unter /etc/mdadm/mdadm.conf einrichten.

Empänger-Adresse

MAILADDR recipient@example.com

Absender-Adresse

MAILFROM mdadm@example.com

E-Mail-Versand testen

Zum Schluss sollten Sie noch den Versand von E-Mails testen. Passen Sie die Device-Bezeichnung des unteren Befehls entsprechend der Ihren an.

mdadm --monitor --test /dev/md0

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Über den Autor

Christian Bartl

Christian Bartl Requirements Engineer
& Solution Architect für Online und Mobile

Als Technologie-Enthusiast und begeisterter Programmierer entwickle ich in meiner Freizeit Websites, Software und IT-Lösungen, die mir selbst und anderen den Alltag vereinfachen.

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Kommentare

  1. Eine große Partition auf einer eigenen Festplatte und eine kleine Partition am Ende der System-Platte lassen sich somit zu einer großen Partition zusammenfügen um den gesamten freien Speicherplatz effektiver als in Einzelpartitionen zu nutzen.
    Das ist schon ein bisschen bescheuert... dann lieber den Platz gesondert nutzen statt das Risiko einzugehen alles zu verlieren weil eine der beiden Platten die Grätsche macht.

    kommentieren

    1. Es steht außer Frage, dass bei dieser Methode das Risiko um ein Vielfaches erhöht wird. Daher sollte ein Raid0 immer nur für unwichtige Daten (Snapshots, temporäre Dateien) etc. verwendet werden.

      kommentieren

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